Endokarditisprophylaxe

Bei der Endokarditis handelt es sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut. Die Herzinnenhaut (Endokard) kleidet die Herzhöhle aus, bildet die Struktur der Herzklappensegel und kleidet außerdem die herznahen Venen und Arterien aus.

Das Risiko an einer Endokarditis zu erkranken ist bei einem herzgesunden Menschen als sehr gering einzustufen. Erkrankt man an einer Endokarditis, so verläuft diese Erkrankung unbehandelt meist tödlich.

Das Risiko für eine Endokarditis ist v. a. gegeben bei Patienten mit Klappenersatz, überstandener Endokarditis, angeborenen Herzfehlern und nach einer Herztransplantation.

Aber auch Jugendliche mit intravenösen Drogenabusus sowie Kinder mit einem reduzierten Immunsystem sind gefährdet an einer Endokarditis zu erkranken.
Die häufigsten Erreger sind: Streptococcus viridans/Staphylococcus aureus. Der Verlauf der Endokarditis kann hochakut sein - bakterielle Endokarditis verursacht durch: Staphylococcus aureus, Enterococcus oder Streptococcus - oder subakut verlaufen.

Ist ein akuter Verlauf überstanden, kommt es häufig zu massiven Schädigungen bis hin zum kompletten Funktionsverlust von Herzklappen mit der Folge, dass daraus eine akute Herz-Kreislaufinsuffizienz entsteht, die in der Regel ohne kardiochirurgischen Eingriff nicht überlebt werden kann.

Eine Bakteriämie kann bei zahnärztlichen Eingriffen in vielfältiger Weise ausgelöst werden, deshalb bedürfen Risikopatienten vor einer zahnärztlichen Behandlung einer präoperativen Antibiose vor folgenden Eingriffen:

Besondere Aufmerksamkeit ist Säuglingen und Kleinkindern zu widmen. Häufig wissen die werdenden Eltern schon vor der Geburt ihres Kindes von einem bestehenden Herzfehler.
Deshalb muss den Eltern schon vor der Geburt eindringlich klar gemacht werden, dass kariöse Zähne und/oder ein bestehendes Parodontalproblem für ein fehlgebildetes Herz ein großes Risiko darstellen.

Deshalbe sollten Eltern mit entsprechenden dentalen Problemen darauf hingewiesen werden, dass eine Sanierung ihrer Münder der späteren Mundgesundheit ihres Kindes zu Gute kommt. Die werdenden Eltern haben meist ein gutes halbes Jahr Vorlauf, um diese Mundhygienemaßnahmen durchführen zu lassen im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung und in Eigenregie. Je nach Ausgangsbefund muss ggf. mit Chlorhexidin zusätzlich therapiert werden.

Wenn der erste Zahn bei dem Neugeborenen durchbricht, sollten alle Sanierungsmaßnahmen bei den Eltern abgeschlossen sein, um das Kind mit angeborenem Herzfehler keinem unnötig hohem Risiko auszusetzen.