Totalprothetik

Bei völliger Zahnlosigkeit im Ober- und/oder Unterkiefer ist die Eingliederung einer Totalprothese unvermeidbar. Die Totalprothese besteht aus zahnfleischfarbenem Kunststoff mit darin verankerten fabrikgefertigten Kunststoffzähnen. Im Oberkiefer wird der Gaumen mit einer Kunststoffplatte überspannt; der dabei entstehende Saugeffekt gibt der Prothese seinen Halt.

Dringt Luft zwischen die Kunststoffbasis und den Kiefer, kann sich die Prothese lösen.
Bildet sich der Kieferknochen im Laufe der Zeit im Ober- und/oder Unterkiefer zurück, muss die Prothese entsprechend unterfüttert werden.

Im Unterkiefer besteht dieser Saugeffekt leider nicht, weshalb viele Patienten wegen des schlechten Haltes gezwungen sind, Haftcreme zu verwenden.

Viele Patienten haben jedoch Probleme mit ihrer Vollprothese und können sich damit nicht abfinden. Außerdem wird von den meisten Patienten die voluminöse Gaumenplatte als störender Fremdkörper empfunden, der sie in ihrem Geschmacksinn und insgesamt in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt.

Abhilfe können sehr gut Implantate schaffen, mit denen die o.g. Nachteile sicher vermieden werden können.
Oft reichen zwei bis vier Implantate aus, um einen absolut sicheren Prothesenhalt zu garantieren; außerdem kann dann im Oberkiefer häufig auf die voluminöse Gaumenplatte verzichtet werden.

Vorteile und Vergleich

Die Vorteile einer auf Implantaten getragenen Prothese im Vergleich zur klassischen schleimhautgetragenen Prothese besteht aus:

  • besserer Halt
  • mehr Lebensqualität
  • mehr Sicherheit im Umgang mit anderen Menschen
  • stegfreie Konstruktion, so dass eine optimale Hygiene auch durch den Patienten selbst gewährleistet ist

Welcher Totalprotheseträger kennt sie nicht, die typischen Beschwerden mit der Ober- und/oder Unterkiefertotalprothese: Druckstellen, zeitaufwendige Pflege, der permanente Einsatz von Haftcreme, regelmäßige Unterfütterungen etc.

Schlecht sitzende Prothesen führen außerdem häufig zu sozialen Problemen wie z.B. Unsicherheit und Befangenheit.

Abhilfe können in solch einem Fall Implantate schaffen, auf denen Ober- wie Unterkieferprothesen sicher befestigt werden können.

Eine implantatgetragenen Lösung kann Lebensqualität zurückbringen, die durch den Verlust eigener Zähne möglicherweise verlechtert wurde.

Implantatgetragene Prothesen haben u.a. folgende Vorteile:

  • sie helfen, ihre Fähigkeit, normal zu essen, zu sprechen un zu lachen wiederherzustellen
  • sie helfen, ihr äußeres Erscheinungsbild zu verbessern sowie Druckstellen und Schleimhautreizungen zu vermeiden, die bei konventionellen Prothesen auftreten können.

TiF – Totalprothetik in Funktion

TiF ist eine von K.-H. Körholz entwickelt Vorgehensweise bei der Herstellung von Totalprothesen, basierend auf dem von Prof. Gerber entwickelten Totalprothetikkonzept.

Bei diesem Verfahren (TiF) geht es nicht darum einfach planlos 28 Zähne auf die Ober – und Unterkiefer zu verteilen, sondern viel mehr darum die vom Patienten gewonnenen Ober – und Unterkiefergipsmodelle zuvor genau zu vermessen.

Sinn und Zweck dieser Statikanalyse, die übrigens auch bei der Versorgung mit unimaxillärer Prothetik, Modellgußprothesen und umfangreichen Implantatarbeiten erfolgen sollte, ist es z.B.

  • Wo und wie viele Zähne aufgestellt werden können
  • Wie breit können die Prothesensättel gestaltet werden
  • Ob auf allen Kieferkämmen Zähne einer bestimmten Zahngarnitur eingesetzt werden, oder sind die Kieferkämme schon soweit atrophiert, dass kleinere Garnituren eingesetzt werden müssen

Letztendlich dient das o.g. Verfahren dazu, den Patienten mit einer möglichst optimalen Prothese zu versorgen, die langfristig eine autonome Kaustabilität gewähren und ferner dem langfristigen Schutz und Erhalt des knöchernen und gingivalen Weichgewebes dienen soll.