Fluoridierung bei Kleinkindern

In einer klinischen Studie (Reich et al/1992) konnte gezeigt werden, daß die häufig von Kinderärzten verordneten Fluoretten vor dem Zahndurchbruch keinen Kariesschutz bewirken. Die Wirksamkeit dieser Tabletten, meist in Kombination mit Vitamin D, ist damit nicht sicher belegt.

Die Verabreichung von Vitamin D ohne Fluor von Geburt an und der Einsatz von fluoridhaltiger Kinderzahnpaste ab dem ersten Zahn zur Kariesprophylaxe stellt eine überlegene Alternative dar, sowohl bezüglich der Wirksamkeit als auch der Sicherheit.

Die vielfach geäußerte Befürchtung fluoridhaltige Kinderzahnpasten könnten für Kleinkinder eine Gefährdung darstellen, weil sie die Zahnpaste z.B. runterschlucken würden, trifft nicht zu. Die Hersteller sind dazu verpflichtet, die Inhaltsstoffe sowie die Konzentrationen auf das Verhalten der Zielgruppe so abzustimmen, daß es weder beim Zähneputzen noch beim Herunterschlucken zu einem gesundheitlichen Problem kommen kann.

Um die Beläge (Plaque) von den Milchzähnen mechanisch entfernen zu können, benötigt man eine kindergerechte Zahnbürste (z.B. Oral-B: Stages 1/2/3) und eine fluoridhaltige Kinderzahnpaste. Die Fluoride aus der Kinderzahnpaste kommen in Kontakt mit der Oberflläche der Milchzähne und fördern so den Remineralisationsprozeß an Ort und stelle (Hellweg et al 2002).

Fluoridlack

Bei Kindern und Jugendlichen, vor allem solchen mit erhöhtem Kariesrisiko, sollte halbjährlich die Apllikation eines Fluoridlackes erfolgen. Bei stark erhöhtem Karisrisiko oder bereits vorhandenen multiplen kariösen Zähnen, sollte die Applikation eines hochdosierten Fluoridlackes bis zu viermal jährlich erfolgen.

Fluoridhaltige Mundspülung

Bei Kindern und Jugendlichen mit erhöhtem Kariesrisiko führt die täglich kontrollierte Anwendung von Mundspüllösungen in einer Konzentration von 0,05% Natriumfluorid bzw. die einmal wöchentlich überwachte Anwendung einer Mundspülung mit 0,2% Natriumfluorid zu einer deutlichen Reduktion des Karisanstiegs. Ebenso empflieht sich der Einsatz von fluoridhaltigen Mundspülungen bei Jugendlichen, wenn eine kieferorthopädische Behandlungen mit festsitzenden Apparaturen durchgeführt wird. Kinder unter 6 Jahren sollten keine fluoridhaltigen Mundspülungen verwenden, um zu vermeiden, daß toxikologisch relevante Fluoridmengen geschluckt werden.